Haarausfall - bei Mann und Frau
PRP (Plateled Rich Plasma gegen Haarausfall)
Haarausfall beim Mann ist zwar unschön, aber trifft die meisten Männer in unterschiedlich starker Ausprägung . Auch Frauen sind vor allem mit zunehmendem Alter, spätestens ab der Menopause von erblich bedingtem Haarausfall geplagt. Je nach Form und Ausprägung kann dies zu einer massiven psychischen und psychosozialen Belastung führen. Während die Männer bei erblicher Disposition eine totale Glatze bekommen können, ist dies bei der Frau mit androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall) meistens nicht der Fall. Bei der Frau bleibt der frontale Haarkranz in der Regel erhalten, aber es lichtet sich die Haardichte im Scheitelbereich. Bisherige Therapien mit koffeinhaltigen Shampoos, Nahrungsergänzungsmitteln wie Biotin oder L-Cystein sowie Minoxidil Lösung zur Eindämmung des Haarverlustes und zur Verbesserung der Dicke des Haares, sowie Finacapil Tabletten (nur für den Mann zulässig) konnten den Haarausfall günstig beeinflussen oder gar stoppen. Der absolute Durchbruch zur Verminderung des Haarausfalls bei Männern und bei Frauen gelang erst nachdem man die vorteilhaften Effekte von PRP (Plateled Rich Plasma) in der Medizin entdeckte. Plateled Rich Plasma wurde in den letzten Jahren in verschiedenen Gebieten der Medizin wissenschaftlich nachgewiesen. So wird die Eigenblutbehandlung in der Therapie gegen Arthrose und chronischen Gelenk- und Sehenentzündungen, bei Narben oder Alterserscheinungen im Gesicht (Vampirelifting) sowie zur Behandlung von Oberlippenfältchen und Augenringen mit gutem Erfolg eingesetzt. Das Prinzip besteht in einer Anregung von Blutgefässneubildungen und Freisetzung von Wachstumshormonen.
Da beim erblich bedingten Haarverlust eine Minderdurchblutung der Haarfollikel vorliegt, kann dieser Effekt der PRP Behandlung mit so guten Ansprechraten eingesetzt werden. Da die Behandlung mit körpereigenem Blut erfolgt, besteht auch keine Gefahr einer allergischen Reaktion oder Unverträglichkeit. Dennoch sollte bei Schwangerschaft, bei Autoimmunerkrankungen oder bei Hepatitis und Tumorerkrankungen diese Behandlung nicht durchgeführt werden. Die PRP Therapie gegen Haarausfall hat den grössten Effekt, wenn man im ersten Jahr drei bis vier Sitzungen i Abstand von 1-2 Monaten durchführt. Danach genügt eine Behandlung alle 6-12 Monate um den erreichten Erfolg zu stabilisieren.
Hormonell bedingter Haarausfall (Androgenetisches Effluvium – Alopezia androgenetica)
Diese sehr häufig vorkommende Form des Haarausfalls ist genetisch-hormonell bedingt und kann deutliche Unterschiede in der Ausprägung und im Alter des Einsetzens zeigen. Meist sind Männer und diese in aller Regel viel früher und stärker als Frauen davon betroffen. Während sich bei den Männern initial das typische Bild der Ratsherrenecken ausbildet, kommt es bei den Frauen meist erst ab der Menopause zu einem diffusen Verteilungsmuster des Haarausfalls, mit Ausdünnung vor allem im Scheitelbereich. Oft liegt eine familiäre Belastung vor (betroffene Geschwister, Vater, Mutter, etc.).
Die Behandlung erfolgt – bei Therapiewunsch – mit lokalen, das Haarwachstum fördernden Medikamenten oder bei Männern auch mit bestimmten Tabletten. Die Therapie des genetisch bedingten hormonellen Haarausfalls wird in der Regel nicht von der Krankenkasse bezahlt, wohl aber die Abklärung beim Hautarzt.
Kopfhauterkankungen:
In der Dermatologie sind zahlreiche Haarerkrankungen bekannt, die das Haar selbst, den Haarfollikel und/oder die behaarte Kopfhaut betreffen können.
Man unterscheidet entzündliche Haar- und Kopfhauterkrankungen von nicht entzündlichen. Bei den entzündlichen Formen gibt es solche die von Bakterien oder von Pilzen verursacht werden, die sog. mikrobiellen Entzündungen und sogenannt «sterile» Entzündungen, ohne direkte Mitbeteiligung von Mikroorganismen (z.B. Kopfhautekzeme, Psoriasis etc.). Ferner kommen auch parasitäre Erkrankungen (z.B. Kopfläuse) vor.
Pilzerkrankung der Kopfhaut (Tinea capitis)
Es gibt verschiedene Pilze (abhängig von Land/Kontinent), die bei einem Befall der Kopfhaut zu unterschiedlich stark ausgeprägten Entzündungsreaktionen führen. In leichten Fällen führt ein nur oberflächlicher Pilzbefall zu schuppenden und teilweise kleinfleckigen haarlosen (durch Haarbruch) Kopfhautveränderungen. Stärkere und tiefergreifende Pilzinfektionen führen oft zu eitrigen, stark entzündlichen mit Krusten belegten Kopfhautveränderungen, die bei ungenügender oder zu spät einsetzender Therapie, zu einer Vernarbung mit dauerhaften haarlosen Stellen führen können.
Überträger solcher Pilzerkrankungen können unter anderem Haustiere wie Katzen sein. Deshalb sollten beim Vorliegen gewisser Pilzinfektionen beim Menschen auch die Haustiere in Bezug auf einen Pilzbefall durch den Tierarzt abgeklärt werden.
Je nach Diagnose und Art des Pilzes werden die Pilzerkankungen der Kopfhaut lokal oder systemisch, d.h. mit Tabletten behandelt.
Bakterielle Entzündungen der Kopfhaut (Bakterielle Follikulitis)
Primär oder als Folge anderer Kopfhauterkrankungen können Bakterien (meist Staphylokokken) zu einer Infektion des Haarfollikels führen. Klinisch kommt es zur Ausbildung gelblicher, eitriger Hautläsionen (sog. Pusteln). Durch einen oft vorhandenen Juckreiz werden die Pusteln von den Betroffenen aufgekratzt, wodurch es zu einer «Verschleppung» der Erreger auf vorher nicht entzündliche Kopfhautstellen kommt. Begünstigende Faktoren für bakterielle Kopfhautentzündungen sind unter anderem starkes Schwitzen, verstärkter Talgfluss, erweiterte Follikelöffnungen, Kopfhautekzeme etc.
Die Therapie ist meist antibiotisch-antiseptisch abhängig vom nachgewiesenen Erreger und erfolgt lokal oder systemisch (Tabletten) oder als Kombinationstherapie.
Kopfläuse (Pediculosis capitis)
Der Befall mit Kopfläusen ist eigentlich keine echte Haar- oder Kopfhauterkrankungen. Unter Umständen kann es jedoch bei starkem Juckreiz und damit verbundenem Kratzen sekundär zu entzündlichen Veränderungen der Kopfhaut kommen.
Kopfläuse werden von Mensch zu Mensch übertragen – und dies vor allem in engeren Lebensgemeinschaften (Familie, Kindergärten, Schulen etc.). Die 2 bis 3,5 Millimeter langen Läuse sind von blossem Auge nicht immer leicht erkennbar und werden oft als «Schuppen» verkannt. Die Parasiten saugen in regelmässigen Abständen Blut von der Kopfhaut. Dabei mit dem Hautgewebe in Kontakt kommende Substanzen des Speichels der Läuse führen zu Juckreiz und verleiten daher zum Kratzen. Die Läuse kleben ihre Ei-Pakete kopfhautnahe an die Haare. Mehrere Tage später schlüpfen aus ihnen Larven.
Die Behandlung wird mit Parasiten abtötenden Shampoos oder Cremen durchgeführt. Die Behandlung muss widerholt durchgeführt werden.
Kreisrunder Haarausfall (Alopezia areata)
Beim kreisrunden Haarausfall handelt es sich nach den neusten Erkenntnissen um eine sogenannte Autoimmunerkrankung, eine unkontrollierte Abwehrreaktion des körpereigenen Immunsystems gegen eigenes Gewebe. Durch die gegen sich selbst gerichtete Entzündungsreaktion kommt es zu typischen, meist kreisförmigen haarlosen Stellen an der Kopfhaut. Der kreisrunde Haarausfall kann sich aber auch im Bartbereich abspielen oder im Extremfall den ganzen Körper betreffen (Wimpern, Brauen, Scham- und Achselbehaarung). Im Randbereich dieser kahlen Stellen lassen sich die Haare – gebunden an die Aktivität der Erkrankung – meist sehr leicht auszupfen.
Der Verlauf der Erkrankung lässt sich nicht voraussagen. Der Haarausfall ist jedoch meist lokalisiert und oft reversibel. Die ersten nachwachsenden Haare sind typischerweise weiss – später nachwachsende Haare sind aber oft wieder von normalem Farbton.
Die Therapie wird in der Regel mit lokalen Crèmes und Lotionen (Kortisonpräparate) durchgeführt.
Welche Art von Haar- oder Kopfhauterkrankung bei Ihnen allenfalls vorliegt und ob bzw. wie diese behandelt werden kann oder soll und welche Vor- und Nachteile die entsprechenden Therapien haben, werden wir gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen diskutieren.